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Code-Switching: Wenn wir zwischen Sprachen wechseln

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Code-Switching – Wissenswertes

Ging es Dir schon einmal so, dass Dir ein Begriff auf Deutsch nicht eingefallen ist und Du stattdessen ins Englische oder in eine andere Sprache gewechselt bist? Dann hast Du Code-Switching schon selbst erlebt! Denn damit ist der Wechsel zwischen zwei oder weiteren Sprachen gemeint. In unserem Artikel verraten wir Dir, warum es dazu überhaupt kommt und welche Vor- und Nachteile es gibt. Wenn Dir in einer anderen Sprache einmal die Worte fehlen, helfen wir Dir als Übersetzungsbüro übrigens gerne weiter.

Code-Switching – eine kurze Definition

Von Code-Switching spricht man, wenn eine Person in einem Gespräch oder einem Text Wörter aus zwei oder mehreren Sprachen verwendet. Den Begriff kann man auf Deutsch daher mit Sprachwechsel übersetzen. Fällt einer Sprecherin oder einem Sprecher beispielsweise während eines Gespräches auf Deutsch ein bestimmter Begriff nur auf Spanisch ein, dann hat die Person einen Sprachwechsel vollzogen. Dieses Phänomen ist jedoch nicht auf unterschiedliche Sprachen begrenzt, sondern kann auch zwischen mehreren Dialekten oder zwischen der Umgangssprache und der Standardsprache vorkommen.

Schon gewusst?
Wächst ein Kind mehrsprachig auf, vermischt es bis zum zweiten Lebensjahr übrigens ganz selbstverständlich mehrere Sprachen. Man sagt in der Regel, dass Kinder schneller Sprachen lernen können. Dennoch müssen sie zuerst verstehen, wie sie zwei Sprachen voneinander abgrenzen müssen. Das ist ab einem Alter von ca. drei Jahren möglich.

Warum kommt es zum Code-Switching?

Für das Code-Switching gibt es mehrere Gründe. Es tritt hierbei besonders häufig bei Personen auf, die bi- oder multilingual aufgewachsen sind. Zu den Gründen kann etwa der Inhalt eines Gespräches gehören. Kommt man beispielsweise als Wissenschaftler:in ursprünglich aus Frankreich, wird man bestimmte Fachbegriffe in einem Gespräch womöglich auf Französisch äußern. Denn in dieser Sprache verwendet man sie im Alltag normalerweise. Ein Sprachwechsel kann auch den Ausdruck der eigenen Identität unterstützen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man bestimmte, zur eigenen Kultur gehörende Begriffe wie Feiertage nicht ins Deutsche übersetzt. Weitere Gründe können das soziale Umfeld oder ein Wechsel aus emotionalen Gründen sein, weil man die eigenen Gefühle in einer anderen Sprache besser ausdrücken kann.

Code-Switching: Vorteile
Abb. 1: Code-Switching kann die Kommunikation für die Sprecher:innen vereinfachen.

Vor- und Nachteile des Sprachwechsels

Zu den Vorteilen des Code-Switchings gehört eine erleichterte Kommunikation für die Sprecher:innen mehrerer Sprachen. Sie können die von ihnen verwendete Sprache an das jeweilige Umfeld oder verschiedene Situationen anpassen. Außerdem ermöglicht es ihnen, sich auch dann leicht auszudrücken, wenn ihnen ein Wort beispielsweise gerade nur auf Italienisch einfällt. Der Sprachwechsel kann zudem ein Ausdruck der Identität sein und ermöglicht das Zeigen einer bestimmten kulturellen Zugehörigkeit. Auch Unternehmen können sich diese Vorteile zunutze machen und durch den sprachlichen Wechsel mitunter ihre Zielgruppe besser ansprechen. Dies kann etwa im Bereich Marketing genutzt werden.

Der Sprachwechsel kann jedoch auch Nachteile mit sich bringen. Es kann etwa zu Missverständnissen kommen, wenn das Gegenüber nicht ebenfalls die beiden verwendeten Sprachen beherrscht. Ferner kann es dazu genutzt werden, um Personen absichtlich aus einem Gespräch auszuschließen. Durch einen häufigen Wechsel kann es überdies passieren, dass man Wörter der einen Sprache mit der Zeit vergisst.

Wechselt man also in einem Satz, einem Gespräch oder einer Textnachricht zwischen mehreren Sprachen oder Dialekten, bezeichnet man das als Code-Switching. Man kann es häufig bei Personen beobachten, die mit mehr als einer Sprache aufgewachsen sind. Doch auch wer erst später eine weitere Sprache gelernt hat (z. B. Russisch), wird sich in manchen Situationen beim Springen zwischen zwei Sprachen beobachten können.

FAQs zum Code-Switching

1. Was ist Code-Switching?

Damit ist der Wechsel innerhalb eines Textes oder eines Gespräches von einer Sprache in eine andere gemeint.

2. Was sind Beispiele für Code-Switching?

Der Wechsel in eine andere Sprache kann in ganz verschiedenen Situationen geschehen. So etwa während eines Gespräches mit der Familie, im beruflichen Kontext, auf Reisen oder im Alltag. Hier ist ein Beispiel: „Letzte Woche war ich meine Familie in London besuchen. It was really lovely sie alle zu sehen.“

3. Welche Vorteile hat Code-Switching?

Der sprechenden Person kann es durch den Wechsel leichter fallen, sich auszudrücken. Das ist etwa der Fall, wenn man bestimmte Begriffe nur in einer der Sprachen gelernt hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Sprecher:innen mit einem Sprachwechsel ihre kulturelle Identität besser zum Ausdruck bringen können.

4. Wieso verwenden wir Code-Switching?

Es wird beispielsweise genutzt, um sich in bestimmten Situationen anzupassen. Auch Lücken im Wortschatz lassen sich durch das Code-Switching schließen. Manchen Personen fällt es zudem leichter, ihren Emotionen in ihrer Muttersprache Ausdruck zu verleihen.

5. Welche Arten von Code-Switching gibt es?

Man kann anhand der Funktion zwischen dem konversationellen und dem situativen Code-Switching unterscheiden. Letztere Form kommt laut der Universität München etwa vor, wenn man sich an eine Person wendet, mit der man auch im Alltag in einer anderen Sprache kommuniziert. Zu einem konversationellen Wechsel kommt es hingegen beispielsweise, wenn man die eigene Meinung zum Ausdruck bringt.

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